BIOGRAPHIE H. BOSSEL (Langfassung)
Hartmut
Prof. i.R. Dr. Dipl.-Ing.
Systemwissenschaftler
Am Galgenköppel 6 B
D 34289 Zierenberg
Tel: +49.5606.8241, Fax: +49.5606.534279
E-mail:
LEBENSLAUF
Hartmut
1951-1952 ist er als Austauschschüler in USA und arbeitet auf einer Farm in Pennsylvania. Er macht 1955 in Korbach Abitur.
1955-1961 studiert er Maschinenbau mit der Fachrichtung Flugzeugbau an der Technischen Hochschule Darmstadt und schließt als Diplom-Ingenieur ab. In dieser Zeit arbeitet er auch insgesamt ein Jahr als Praktikant im Lokomotivbau, Flugzeugbau und einem Wasserkraftwerk in Deutschland, Frankreich und Jugoslawien. Er ist aktives Mitglied und Fluglehrer bei der Akademischen Fliegergruppe (Akaflieg) Darmstadt und arbeitet dort in der Flugzeugkonstruktion und bei der Entwicklung von Kunststoff-Bauweisen.
1961 wandert er mit seiner Frau Rike Gerlind
1963-1967 studiert er in der Aeronautical Sciences Division des Mechanical Engineering Department der University of California in Berkeley und arbeitet dort gleichzeitig als Forschungsassistent an einem Überschall-Windkanal.
1967 promoviert er an der UC Berkeley zum Ph.D. in Engineering (in den Fachgebieten Strömungsdynamik, Angewandte Mathematik und Systemtheorie) mit einer strömungstheoretischen Untersuchung und Computersimulation zum Phänomen des Wirbelaufplatzens.
1967-1969 ist er Assistant Professor, dann von 1969-1972 Associate Professor (mit Tenure) im Mechanical Engineering Department der University of California in Santa Barbara (UCSB). Er wird u.a. Vorsitzender des Educational Policy Committee der UCSB und Mitglied weiterer Planungsausschüsse der Universität.
Von 1967-1972 lehrt er an der UCSB u.a. Maschinenentwurf, Statik und Dynamik, Regel- und Systemtheorie, Aerodynamik, Flugdynamik sowie Computersimulation in der Strömungsforschung und führt u.a. Forschungsprojekte zur Computersimulation von Strömungen und zur Strömungsmessung mit Laser-Anemometern für NASA und US Navy durch. Im Rahmen eines neuen Lehrangebots in Environmental Engineering übernimmt er den Bereich Müllverwertung.
1971 ist
1972-1977 übernimmt
1973-1974 ist er Mitarbeiter am zweiten Weltmodellprojekt des Club of Rome (Mesarovic-Pestel Weltmodell) und entwickelt am ISI in Karlsruhe und am Systems Research Center der Case Western Reserve University in Cleveland (Ohio) Computerprogramme zur Simulation der Energieversorgungsstruktur und ihrer zukünftigen Entwicklung, mit Anwendungen u.a. auf USA, Westeuropa und die BR Deutschland.
1974-1977 leitet er ein Forschungsprojekt der Volkswagenstiftung zur "Simulation des Normenstratums und des Normenwandels", um Computerinstrumente für die Planungs- und Entscheidungshilfe zu entwickeln und die Dynamik des Wertewandels zu untersuchen. Er entwickelt die 'Orientierungstheorie' und wendet sie auf die Untersuchung von Zukunftspfaden an.
1978-1979 wird er wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Systemforschung und Prognose (ISP; 'Pestel-Institut') in Hannover und versieht dort auch Projektleiter-Aufgaben bis etwa 1985.
1978-1982 leitet er ein Forschungsprojekt der Volkswagenstiftung über 'Verhaltensbestimmende kognitive Elemente im nichtnumerischen Modell', um mit Methoden der rechnergestützten Wissensverarbeitung und der Orientierungstheorie bewusste Entscheidungsvorgänge darzustellen.
1979 übernimmt er die neu geschaffene Professur für 'Umweltschutz' (später umbenannt in 'Umweltsystemanalyse') an der Universität Gesamthochschule Kassel und wird Mitglied des Fachbereichs Mathematik. Er baut dort u.a. die Lehrveranstaltungen 'Umweltlehre' und 'Modellbildung und Simulation' für Ingenieure und Naturwissenschaftler sowie die 'Forschungsgruppe Umweltsystemanalyse' auf, aus der sich später das Wissenschaftliche Zentrum für Umweltsystemforschung entwickelt.
1981-1997 leitet
1983 arbeitet er als Gastprofessor am Dartmouth College in Hanover, New Hampshire im von Dennis und Donella Meadows geleiteten Resource Policy Center und entwickelt dort Computermodelle der Pflanzenproduktion.
In den Jahren 1985-1989 leitet
1986 führt
1987 arbeitet er mehrere Monate in China, entwickelt (mit H. Schäfer) ein Computermodell der Waldwachstumsdynamik von Reinbeständen (TREEDYN) und führt einen Lehrgang zur Ressourcen-Systemanalyse an der Forstakademie in Beijing durch.
1989 führt
1990 entwickelt er (mit H. Krieger) am Forest
Research Institute Malaysia (FRIM) in Kuala Lumpur ein
Computer-Simulationsmodell des Wachstums und der Regeneration natürlicher
Regenwälder (FORMIX), das inzwischen in mehreren Ländern und Varianten angewendet
und weiterentwickelt worden ist. In den Jahren 1990 bis 1993 arbeitet
1990-1991 ist
1993 wird
1995-1996 ist er als Gastprofessor am Chemical Engineering Department der University of Canterbury in Christchurch, Neuseeland und arbeitet dort an einer Untersuchung zu nachhaltigen Entwicklungspfaden.
Seit 1997 ist
PERSÖNLICHES
Hartmut
ARBEITSSCHWERPUNKTE
Von 1955-1972 liegen
Angeregt durch die Arbeiten von Prof. Jay Forrester am MIT zur Systemdynamik gesellschaftlicher Systeme beginnt er 1972 mit eigenen Computersimulationen in diesem Bereich, entwickelt als Mitarbeiter im 2. Weltmodellprojekt des Club of Rome ein Computerprogramm zur Untersuchung nationaler Energieversorgungssysteme, führt 1974 den Begriff 'Energiedienstleistung' (bzw. 'energy service') in die wissenschaftliche Diskussion ein, kritisiert öffentlich die völlig überzogenen Energiebedarfsprognosen und weist auf die Bedeutung rationeller Energienutzung und erneuerbarer Energieträger hin (Buch: "Energiewende" 1980).
Aus den Weltmodell-Untersuchungen ergibt sich die Fragestellung, inwieweit
Wertwandel in der Gesellschaft zu sparsamerem Ressourcenverbrauch und
Nachhaltigkeit führen könnte. Systemtheoretische Betrachtungen führen
Er bemüht sich früh darum, die Methoden und Erkenntnisse der Modellbildung und Simulation dynamischer Systeme mit ihrer breiten Anwendbarkeit in fast allen Wissenschaftsbereichen auch auf Kleinrechnern zugänglich zu machen und entwickelt hierzu Computerprogramme, zahlreiche Simulationsmodelle und einen 'Systemzoo', dessen 'Tiere' die unterschiedlichen Reaktionsweisen dynamischer Systeme demonstrieren (Bücher: "Umweltdynamik" 1985, "Simulation dynamischer Systeme" 1987/1992, "Modellbildung und Simulation" 1994, "Systeme, Dynamik, Simulation" 2004, "Systemzoo" 2004, "Systems and Models" 2007, "System Zoo Simulation Models" 2007).
Eine autobiografische Erzählung erscheint 2004 ("Über den Bergen ist
der Krieg so fern").
MITGLIEDSCHAFTEN
1974-1980 Mitglied, Nationaler Leitungsausschuss für die Angelegenheiten des International Institute of Applied Systems Analysis (IIASA) in Wien.
1974-1987 Mitglied, UNESCO-Arbeitsgruppe "Global Modeling"
1975-1987 Mitglied, UNESCO-Arbeitsgruppe "Research and Human Needs"
1975-1985 Mitglied im Beirat des Umwelt-Sachverständigen der Evangelischen Kirchen Deutschlands (EKD)
1977-1980 Mitglied des Vorstands des Öko-Instituts, seither im wissenschaftlichen Beirat
1979-1990 Kurator, Stiftung Mittlere Technologie, Kaiserslautern
Seit 1981 Mitglied der von Dennis und Donella Meadows gegründeten und auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit arbeitenden 'Balaton-Gruppe', zeitweise Mitglied des Steering Committee
1988-1997 Mitglied, Editorial Advisory Board für die Zeitschrift 'Ecological Modeling' (Elsevier)
1973-heute Gutachter, Beirat und Sachverständiger für verschiedene externe
Forschungsprojekte
VERÖFFENTLICHUNGEN (nur wichtigste Bücher)
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F. Krause, H.
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Stand November
2007